Der neue Deutsche Bundestag ist mit 709 Abgeordneten so aufgeplustert wie noch nie. Wie wäre es mit einer Umbenennung in „Deutscher Bombastiktag“? Also Effizienz sieht anders aus! Schuld daran ist ausgerechnet die CDU. Denn sie errang einfach zu viele Direktmandate. Schön für uns, dumm fürs Plenum: Dank der Überhang- und Ausgleichsmandate haben wir nun den Salat. Hier darf’s in Zukunft ruhig ein bisschen weniger sein! Aber ob sich unsere gewählten Volksvertreter zu einer gesetzlichen „Abgeordneten-Obergrenze“ durchringen werden? Auch auf die Gefahr hin, künftig selbst davon betroffen zu sein?
So überfüllt der neue Bundestag wirkt, so vergleichsweise dünn gesät sind diesmal die weiblichen Volksvertreter. Es sind ganze 30,7 %! Das ist doch sehr ernüchternd. Und bedeutet einen klaren Rückschritt gegenüber der letzten Legislaturperiode (36,5 %). Nun könnte man behaupten, das liege an der Herrenrunde der AfD, die gerade einmal zehn (!) Frauen in ihrer Fraktion vorhält. Doch auch die Unionsfraktion bekleckert sich da nicht gerade mit Ruhm: Nur ein Fünftel ihrer Abgeordneten ist weiblich. Das war auch schon einmal besser.
Ausgerechnet die Fraktion „Die Linke“ mit rund 50 % Frauenanteil ist das leuchtende Vorbild an formaler Gleichberechtigung. Wäre es da für eine politisch erfolgsorientierte Frau nicht am klügsten, zur linken Partei zu wechseln? Kleiner Scherz! Frauenpolitik ist ja kein Selbstzweck. Linke Utopie wird nicht dadurch besser, dass sie von 50 % Frauen vertreten wird.
Doch was ist wirklich zu tun? Wir sollten jetzt all jene Parlamentarierinnen unterstützen, die in der aktuellen Legislaturperiode ihre Arbeit verrichten. Wir sollten sie nicht nur stärken, wenn sie konkrete Frauenthemen auf die Agenda bringen. Sondern einfach auch deshalb, weil sie sich als Frauen im Bundestag engagieren und durchsetzen wollen. Da darf’s bestimmt noch ein bisschen mehr sein!
Ihre
Heidrun Leinenbach
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