Die Stiftung Neue Verantwortung e. V. hat vor einiger Zeit eine Studie veröffentlicht, die Fake-News im Bundestagswahlkampf 2017 untersucht hat. Ein Blick hinein lohnt sich.
Um es gleich vorweg zu sagen: Es hätte schlimmer kommen können! Schließlich ließen die Erfahrungen mit dem amerikanischen Wahlkampf 2016 und den vielen gezielten Desinformationen in den sozialen Medien nichts Gutes erahnen.
Die Studie stellt nun aber fest, dass es mit dem Einfluss ausländischer Geheimdienste nicht weit her war. Dafür fanden sich um so mehr inländische Fake-News. Schwerpunkt waren die Themen „Flüchtlinge“ und „Kriminalität“. Untersucht wurden v. a. Online-Nachrichtenseiten, öffentliche Facebook-Seiten, deutschsprachige Tweets und Youtube-Videos über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zur Bundestagswahl.
In den sozialen Medien taten sich vor allem Rechtsextreme und die AfD als „Speerspitze der Verbreitung“ von Fake-News hervor, wie es in der Studie heißt. In sieben von zehn Fällen zählt die AfD zu den „reichweitenstärksten Verbreiter[n]“.
Das eigentlich Überraschende an der Studie ist, dass sich auch vermeintlich vertrauenswürdige Medien an der Verbreitung von Falschmeldungen beteiligt haben, wenn auch zumeist unwillentlich. Grund waren in der Regel unprofessionelle Recherchen. Selbst bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) fielen zwei Falschmeldungen auf.
Was die Korrekturbemühungen (z. B. Faktencheck der Tagesschau) betrifft, so bleiben sie gegenüber den ursprünglichen Fake-News relativ wirkungslos. Falschmeldungen erreichten bis auf wenige Ausnahmen deutlich höhere Reichweiten als ihre Richtigstellungen. Neben der zeitlichen Verzögerung finden die Autoren der Studie hierfür eine weitere Erklärung: „Geglaubt wird, was ins Weltbild passt.“
Also aufgepasst!
Die vollständige Studie finden Sie unter https://www.stiftung-nv.de/sites/default/files/snv_fakten_statt_fakes.pdf
Mehr über die „Stiftung Neue Verantwortung e. V.“ erfahren Sie unter https://www.stiftung-nv.de/de
Ihre
Heidrun Leinenbach
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